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Geschichten vom Stinglhammer Hof "die Maria"


Nach Kriegsende wurden ungarische Flüchtlinge in Blochan-Wägen (Planenwägen) auf den Höfen hier im Sulzbachtal verteilt. Auch am Stinglhammer-Hof waren Flüchtlinge untergebracht. „Die haben alles gestohlen was sie sahen – war aber auch kein Wunder, die hatten ja überhaupt nichts“ erinnert sich das Resl. Geschlafen haben die Flüchtlinge auf den Heuboden oder auf dem Boden in der Stube.


Gleich zu Beginn des Krieges wurde dem Hof eine russische Kriegsgefangene namens Maria zugeteilt - sie wurde als Ehoitn eingesetzt. „Als die Maria mit ihren 13 Jahren auf unseren Hof kam, hat sie Tag und Nacht nur geweint. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich einlebte und merkte, dass ihr niemand etwas Böses wollte“. Es musste für ein so junges Mädchen aber auch ein schlimmes Erlebnis gewesen sein: von Fremden von zu Hause weg gebracht werden - in ein fremdes Land indem sie kein Wort verstehen konnte. Ende des Krieges, Maria dürfte ca. 5 Jahre auf dem Stinglhammer Hof verbracht haben, hieß es für sie wieder zurück in die Heimat –bleiben konnte und durfte sie leider nicht. Auch wenn sie sich mittlerweile am Hof wohl fühlte - das Heimweh war stärker. Sie wünschte sich so sehr, ihre Mutter endlich wieder zu sehen. So machte sich die Maria eines Tages zu Fuß auf, um zum Bahnhof nach Pfarrkirchen zu gehen. Resl erinnert sich: „Auf dem Weg den Berg hinauf hat sie sich immer wieder umgedreht und gewinkt – bis wir sie nicht mehr sahen“. Maria versprach, sich später wieder beim Stinglhammer Hof zu melden und einen Brief zu schreiben. Leider hörte man dort aber nichts mehr von ihr. Später wurde erzählt, dass jedem Kriegsgefangenen, der nach Russland zurückkehrte, die Todesstrafe drohte. Ob das so stimmt oder einfach nur die Briefe nach Westen abgefangen wurden?

Man erinnert sich am Hof jedenfalls auch heute immer noch gerne an die Maria.

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